Das Potenzialzaun-
leitwerk
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Winglets
  1. H. aus M. meint:
"Mit dem PLW habe ich mehr Spaß beim Fliegen!"
Das von mir beim Combat-Zack erstmalig eingesetzte PLW ist eine der besten Neuerungen in meiner Entwicklung von EPP- Nurflügeln. Durch besondere aerodynamische Einflüsse verhindert es ein vollständiges Abreißen der Strömung sehr zuverlässig und macht den Nurflügel somit leicht beherrschbar sowie angenehmer und sauberer zu fliegen und zu landen. Besonders das Kurvenflugverhalten bei langsamen Geschwindigkeiten wird phänomenal verbessert. Die Idee kommt vom Projeti und wurde im Rahmen eines Testberichts von Hartmut "Siggi" Siegmann in der Aufwind vorgestellt.
Und so siehts aus:
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Das Prinzip des PWL beruht darauf, dass die Leitwerke aufgrund ihrer besonderen Position gleichzeitig die aerodynamischen Wirkungen eines Potenzialzauns haben. Im Folgenden wird erläutert, was bei einer Überschreitung des maximalen Auftriebsbeiwertes (= Strömungsabriß) mit einer PLW- ausgestattenten Fläche im Vergleich zu einer Wingletfläche passiert. Bei einem Zentralseitenleitwerk ist der Strömungsabriß nicht so abrupt wie bei Winglets, aber auch nicht so sanft wie beim PLW.
Aufgrund der unterschiedlichen Strömungsverhältnisse in Spannweitenrichtung gibt es irgendwo auf der Fläche einen Bereich, in dem die ca- Belastung am größten ist. Hier reißt die Strömung zuerst ab (Bereich rot markiert). Dieser Bereich kann mittels Auftriebsverteilungsprogrammen berechnet oder intuitiv geschätzt werden. Beim Combat-Zack liegt er auf der Höhe der Ruderinnenkante. Falls Winglets eingesetzt werden, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Strömung im Wingletfuß zuerst abreißt, was eine sehr ungünstige Position ist. Im Normalfall breitet sich der Strömungsabriß nun zu den Seiten aus, was früher oder später (meistens sehr früh) zum Stall führt. Die Strömung reißt großflächig ab; der Nurflügel trudelt abwärts.
Beim einer mit einem PWL ausgestatteten Fläche dagegen, welches außerhalb des Bereichs des einsetzenden Strömungsabrisses montiert wird, kann sich der Strömungsabriß nur nach innen ausbreiten. Somit wird das Ruder größtenteils noch angeströmt, und die Steuerbarkeit bleibt erhalten. Zusätzlich wird ein kopflastiges Moment erzeugt, weil die abgerissene Fläche vorne liegt. Somit nimmt der Nurflügel die Nase nach unten, was dem Strömungsabriß entgegenwirkt.
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Durch weiteres, starkes Ziehen wird lediglich ein gut steuerbarer Sackflug und nicht, wie ohne PLW, ein Spiralsturz erzeugt. Dass diese enorm verbesserten Überzieheigenschaften mehr als wünschenswert sind, dürfte jedem ernstzunehmendem Piloten klar sein. Besonders für Einsteiger ist diese Konfiguration sehr zu empfehlen! Der versierte Combatpilot freut sich, dass sein mit PLW ausgestatteter Nurflügel im Kurvenkampf überlegen ist und sich auch bei Hits schnell und risikoarm abfangen lässt.
Bau des PLW
Der Bau eines Potenzialzaunleitwerks ist nicht besonders schwer für Leute, welche halbwegs fähig im Umgang mit Kohlefaserstangen, Doppelstegmaterial und Strape sind.
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Zuerst wird die Kontur aus Doppelstegmaterial ausgeschnitten. Dabei muss der untere Rand genau der Profilkrümmung entsprechen. Außen wird noch etwas Material weggenommen, um Platz für die Befestigungsstahldrähte (blau) zu bekommen. Der vordere hat 1,5mm Durchmesser, der hintere 2mm. Die besondere Formgebung stellt eine besonders bei F3K- Piloten bekannte Drehstabfeder dar, welche dafür sorgt, dass das Leitwerk bei Hits seitlich wegfedern kann. Nach der Befestigung der Drähte mit Strape wird die Mitte des PLW mittels eines 1,5mm CFL- Stabes verstärkt, welcher durch eine Bohrung geschoben wird, die von einem angespitzen 1,5mm Stahldraht und einer Minibohrmaschine geschaffen wurde. Auf der Unterseite wird eine 1,5mm CFK- Stange ebenfalls mit Strape befestigt. Falls man eine Antenne (grün) einziehen möchte, muss hier mittels eines 0,8mm Stahldrahtes vorgebohrt werden; und der Antennendraht mittels eines Hakens aus 0,8mm Stahldraht eingezogen werden. Die Hinterkante wird zusammengedrückt und mit Strape so umsäumt, dass sie möglichst scharf bleibt. Die Vorderkante wird mittels eines 2mm CFK- Stabes verstärkt und ebenfalls mit Strape umsäumt. Abschließend wird der Antennendraht an den hinteren Befestigungsstahldraht gelötet und das Leitwerk gemäß der eigenen Styleansprüche mit Orastick bespannt.

Die Befestigung auf der Fläche erfolgt mittels Sperrholzplättchen, in welche Bowdenzughüllen eingeklebt werden.
Die Sperrholzplättchen werden in der gewünschten Position des PLW in Vertiefungen eingeklebt, welche in Flächenober- UND -unterseite eingeschliffen wurden. Sie werden senkrecht durchbohrt und hier mit einem Bowdenzugröhrchen versehen. An der Stelle, wo sich das mit dem Antennendraht verlötete Befestigungsdrahtstück befindet, wird ein Messingrohr eingeklebt, welches zuvor mit der Empfängerantenne verlötet wurde.
Mittig werden unten und oben ebenfalls je eine Sperrholzscheibe eingeklebt, in welcher später der Befestigungsdrahthaken Platz findet. Dieser wird nach dem Bespannen aus 0,8mm Stahldraht gebogen. Ihm wird zuerst die Form eines langgezogenen U gegeben, das etwa 5mm breit ist. Der runde Teil des U wird auf 8mm Länge rechtwinklig zur Seite abgewinkelt. Nun werden die 2 Schenkel durch parallel gebohrte Löcher in den Sperrholzscheiben gesteckt, so dass der abgewinkelte Teil nach außen zeigt.
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Die unten herausstehenden Drahtenden werden seitlich umgebogen, gekürzt und mit einem kleinen Stück Strape überklebt, so dass der U- Haken auf der Oberseite etwa 2-3mm heraussteht. Ein kleiner Schlitz über der unteren CFK- Stange des PLWs sorgt dafür, dass man das PLW festhaken kann.
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Der dichte Abschluß der PLW- Unterseite mit der Flächenoberseite sorgt für klare aerodynamische Grenzen.
(c) 2006 by Julez